So verstehe ich BNE:
Bildung für Nachhaltige Entwicklung
heißt für mich: Begreifen, dass mein Handeln hier und jetzt wirkt, dass es an anderen Orten dieser Welt und auch in der Zukunft seine Wirkung entfaltet.
"Unkraut gibt es nicht!" so höre ich oft, wenn ich den Namen meines Unternehmens nenne:
un-kraeuterleben.com
Auf der anderen Seite gibt es wohl keinen Gärtner in Deutschland -Profi oder nicht- der nicht mehr oder minder häufig über das verd... Unkraut schimpft.
Vielleicht kann man es Wildkraut nennen? Pflanzen also, die ohne die Anstrengungen von geneigten Gärtnern wachsen und gedeihen, die sich glücklich in freier Wildbahn vermehren. Pflanzen, die niemand in seinem Garten haben will, Löwenzahn, Wegerich oder gar Giersch, sind sie Unkräuter oder Wildkräuter? Und wie nennen wir all die wunderschönen Pflanzen wie Schlüsselblume, Fingerhut oder Königskerze? Sie wachsen ohne unser Zutun in Wald oder Feld. Wir holen sie in unsere Gärten und hegen und pflegen sie neben Rose, Dalie und Funkie. Oder wir kultivieren im Kräuterbeet gern den schmackhaften Bärlauch und den hustenstillenden Huflattich.
"Aber wehe, wehe, wehe,
wenn ich da ein Gräslein sehe,
welches nicht durch meine Hand
den Weg in meinen Garten fand."
Wildkraut, Heilkraut, Küchenkraut... Wer blickt da noch durch? Mal ganz ehrlich: Eine Rose im Kartoffelacker stört möglicherweise genauso, wie eine Pusteblume im Vorgarten.
Deshalb gibt es für mich kein Unkraut, denn die kleine Silbe "un" meint in unserem Sprachgebrauch stets eine Verneinung. Gibt es ein Nicht-Kraut? Es ist un-bestritten nun mal da! Und manchmal ist es mehr als Kraut, vielleicht eine Blume, vielleicht sogar ein Baum... Ob es stört oder als Schönheit gesehen wird, liegt einzig an uns, dem Betrachter.
Daher nenne ich die heimischen Wildpflanzen, vom Gänseblümchen bis zur Eiche, Pflanzen, die auch ohne menschliche Pflege in Feld, Wald oder Wiese gedeihen können: Un-Kraut!